Ein eigener Malerbetrieb für „Dahoam“. Das ist das Ziel von Valentin Kordick.
Die ersten Schritte für seine berufliche Zukunft sind schon getan: Ausbildung zum Maler und Lackierer beim Malerbetrieb Klauber in Erding von 2016 bis 2019. Danach drei Jahre als Geselle beim Malerbetrieb Beil in Erding von 2019 bis 2022. Seit September wagt der 22jährige Erdinger nun den nächsten Schritt: Er besucht die Meisterschule für Maler und Lackierer in München. Was genau er dort alles lernt, welche fachspezifischen Herausforderungen ihm begegnen, was ihm besonders „taugt“ und warum es sich lohnt Meister zu werden, darüber berichtet er ab sofort regelmäßig in diesem Blog.
Die Entscheidung – mit einem Schubs vom Chef
Der offizielle Startschuss für die Meisterschule war am 12.09.2022. Aber die Entscheidung für diesen Neustart habe ich schon vor etwa einem Jahr getroffen. Das Zünglein an der Waage war mein damaliger Chef, Jürgen Beil. Er hat mich gefragt, ob ich daran interessiert sei den Meister zu machen. Und mir dabei gesagt, dass er mir das zutrauen würde. Diese Einschätzung von einem erfahrenen Meister war der entscheidende letzte Schubs in die richtige Richtung.
Die erste Woche – Orientierung und Neuanfang
Die ersten drei Schultage sind fast wie früher, zum Schulanfang: Mal sehen, ob man jemand kennt. In meinem Fall: Fehlanzeige. Alles neue Leute. Wir kommen aber alle schnell ins Reden. Ansonsten Einführung in das, was die nächste Zeit auf uns zukommt in den insgesamt 48 Unterrichtsstunden pro Woche. Und organisatorische Dinge, also wie genau das Schuljahr ablaufen wird, welche Materialien und Werkzeuge wir für den Praxisunterricht brauchen. Dann gings auch schon richtig los mit dem Theorieunterricht in den Fächern Formenlehre, Fachtechnologie, EDV, Rechnungswesen, BWL und Kunstgeschichte. Die letzten drei Fächer sind für mich wieder neu oder ganz neu. Rechnungswesen und BWL hatte ich das letzte Mal auf der Realschule. Kunstgeschichte hatte ich noch nie.
Die zweite Woche – Pläne und Praxis
Zunächst startete der Montag mit dem Fach Arbeitsvorbereitung. Hier lernen wir diverse Sachen über Aufmaß, Plandarstellung und Pläne lesen. Als nächstes gehen wir etwa 15 Minuten zu Fuß in die Zeppelinhalle, in der unser Praxisunterricht stattfindet. Auch hier erst einmal Orientierung: Wir lernen die Räumlichkeiten wie Werkraum, Spritzkabine oder den EDV-Raum kennen und sprechen alle Werkzeuge und Materialien durch, die wir für das ganze Schuljahr benötigen.
Auf dem Bild seht ihr meine Ergebnisse zum Thema „Werkzeugspuren“ aus dem Praxisunterricht.
Die restliche Woche lernen wir die anderen Lehrer kennen und haben Theorieunterricht in den Fächern Deutsch, Kunstgeschichte, Formenlehre, Werkstoffkunde und vielen mehr. Für mich erst einmal eine brutale Umstellung von der reinen Praxis als Geselle in so viel Theorie. Und alles sehr fachspezifisch. Wir tauchen viel tiefer in die Themen ein, die in der Ausbildung und in meiner Zeit als Geselle nur angerissen wurden. Aber genau deshalb bin ich ja hier!
Jetzt geht’s richtig los!